Vierter Charity-Einsatz der „Barber Angels“ in Klagenfurt: Der soziale Friseurverein kommt am 28. April von 10.30 bis 13.30 Uhr in die Wohnungslosentagesstätte „Eggerheim“ der Caritas Kärnten. Er wird Wohnungslosen und Menschen, die sich einen Friseurbesuch nicht leisten können, kostenlos Haare und Bärte schneiden.
Susanne* (Name geändert, 57) fiel beim letzten Besuch der „Barber Angels“ im „Eggerheim“ einem „Friseur-Engel“ vor Freude um den Hals. „Ich fühle mich wie ein neuer Mensch und bin froh, dass ich meine Scham über meine schmale Brieftasche überwunden habe und mich behandeln ließ. Das geschah diskret und auf Augenhöhe“, sagte die Frau und dankte der Friseurin für ihre neue, schicke wie kostenlose Kurzhaarfrisur. Die Mutter dreier erwachsener Kinder, die wegen Familie und Haushalt zu Hause geblieben ist und erst seit wenigen Jahren arbeitet, kommt seit ihrer Scheidung finanziell gerade einmal über die Runden. Für Extras, wie einen Friseurbesuch, fehlt ihr hinten und vorne das Geld.
Die Mission: Würde und Selbstwertgefühl zurückgeben
Menschen wie Susanne und obdach- bzw. wohnungslosen Frauen und Männern zu helfen, ist die Mission des sozialen Friseurvereines „Barber Angels Brotherhood Austria“, sagt Organisatorin Kerstin Distler. Sie kommt mit neun „schneidenden Engeln“ am Sonntag nach Ostern, also am 28. April 2019, von 10.30 bis 13.30 Uhr wieder ins „Eggerheim“ der Caritas nach Klagenfurt, „weil wir uns um die Not unserer Mitmenschen scheren“, wie Distler betont. Es handelt sich dabei um den vierten Charity-Einsatz der „Friseur-Engel“ in der Wohnungslosentagesstätte. Von deren Besuchen und den unter die Haut gehenden Erzählungen von obdachlosen Menschen weiß sie, „wie beinhart das Leben sein und wie rasch man in die Armutsfalle tappen kann“. Daher versuchen die Friseurinnen und Friseure mit den Händen Gutes zu tun. Man wolle den Betroffenen „mit einem guten Haarschnitt Würde und Selbstwertgefühl zurückgeben“.
Vorfreude unter Besucherinnen und Besuchern
„Eggerheim“-Leiterin Katrin Starc freut sich auf das Kommen der „Barber Angels“ und dankt ihnen vorab für ihren Einsatz: „Seit Wochen schon fragen unsere BesucherInnen nach den Friseurinnen und Friseuren, da sie gepflegt aussehen wollen, das aber mangels Geld nicht immer können.“