Die Initiative „zuhause ankommen“ unterstützt armuts- und ausgrenzungsgefährdete Menschen, die aufgrund der Covid-19 Pandemie von Obdach-/Wohnungslosigkeit betroffen oder bedroht sind. Das Projekt vermittelt leistbare Wohnungen aus dem gemeinnützigen Wohnsektor und bietet sozialarbeiterische Betreuung. In Kärnten konnten bereits 37 Wohnungen an 72 Menschen vergeben werden.
Die Corona-Pandemie macht vielen Menschen das Leben schwer: Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit, finanzielle Not und psychische Erkrankungen aufgrund von Isolation und Einsamkeit führen oft zu existenziellen Schwierigkeiten. Wohnungslosigkeit kann hier die letzte Konsequenz sein. Die Initiative „zuhause ankommen“ der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAWO) hilft armuts- und ausgrenzungsgefährdeten Menschen in fünf Bundesländern, die wegen Covid-19 obdach- oder wohnungslos geworden sind oder ihre Wohnungen nicht mehr erhalten können.
„Die Menschen, die sich an uns wenden, sind jeden Alters und aller Bildungsschichten. Viele leben vorübergehend bei Freund*innen oder kehren zurück zu den Eltern“, weiß Mara Lesjak, Kärntner Projektkoordinatorin der Volkshilfe. „Um nachhaltig helfen, also die Betroffenen mit leistbarem Wohnraum versorgen zu können, klären wir die Situation jeder und jedes Einzelnen ab“, berichtet unsere Mitarbeiterin Bianca Schwager, die für die sozialarbeiterische Betreuung der hilfesuchenden Menschen zuständig ist.
Sozialministerium übernimmt Kosten
Seit September des Vorjahres wurden 88 Erstgespräche geführt. Mit Stand 11. April 2022 konnten 37 Wohnungen auf dem gemeinnützigen Sektor durch die Übernahme von Finanzierungsbeiträgen in der Höhe von 98.719 Euro vergeben werden. Durch die Übernahme von Übersiedlungskosten in der Höhe von 1.200 Euro wurden zwei Übersiedlungen ermöglicht. 72 Menschen, davon 23 Kinder, können sich jetzt über eine neue Wohnung freuen.
„zuhause ankommen“ wird zur Gänze vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz finanziert. 262.000 Euro stehen dafür in Kärnten zur Verfügung. Lesjak: „Die Zugangskosten zu Genossenschaftswohnungen sind für viele Menschen, die zu uns kommen, oft nicht leistbar. Viele sind erleichtert, dass wir ihnen über unser Projekt diese Hürde nehmen.“
Begleitung in den neuen Alltag
Geholfen wird nach dem international bewährten Housing First Prinzip. Das heißt, Menschen, die von Obdach- oder Wohnungslosigkeit betroffen sind, erhalten direkt Zugang zu einer leistbaren Wohnung mit eigenem Mietvertrag. Sozialarbeiter*innen betreuen da, wo sie gebraucht werden. „Betroffene können dank Housing First sehr selbstbestimmt leben,“ erklärt Schwager, „die Begleitung nach Bedarf hilft beim Ankommen im neuen Alltag. So können wir nachhaltig helfen.“
Lesjak und Schwager laden Betroffene ein, sich für das Projekt „zuhause ankommen“ zu melden: „Wir sehen, dass unsere Hilfe greift, bemerken aber auch, dass Menschen in Not aus Scham oft lange zuwarten, bis sie um Hilfe ansuchen. Niemand muss sich davor scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Unsere Türen stehen für Betroffene weit offen!“
„zuhause ankommen“
Projektträgerin: BAWO - Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, Wien
Pressekontakt BAWO: Gerhard Schützinger, Telefon 0660/81 38 616, E-Mail: gerhard.schuetzinger(at)bawo.at
Projektleitung und Betreuung in Kärnten: Volkshilfe Kärnten
Projektkoordination, Ansprechpersonen:
Volkshilfe: Mara Lesjak, Telefon 0664/239 57 12, E-Mail: m.lesjak@vhktn.at
Caritas: Bianca Schwager, Telefon 0676 50 46 481, E-Mail: b.schwager@caritas-kaernten.at