Brandkatastrophe in Kenia

In der Nacht zum 2. Oktober 2025 hat ein verheerender Brand unser Projektgebiet in Madoya erschüttert. Über 75 Häuser wurden vollständig zerstört, rund 200 Familien stehen vor dem Nichts. Sie haben alles verloren – ihr Zuhause, ihre Lebensgrundlage, ihre Sicherheit.

Projektland Kenia

Rasche Hilfe ermöglichen

So helfen wir konkret vor Ort

Besonders tragisch: Drei unserer Schüler, ihre Mutter und ein Geschwisterkind kamen ums Leben. Die Trauer ist unermesslich. Unsere Partnerorganisation Hands of Care and Hope steht unter Schock, und die Klassenkamerad*innen der verstorbenen Kinder sind tief traumatisiert.

Unsere neu errichtete Schule, die wir erst nach der letzten Unwetterkatastrophe mit viel Hoffnung und Einsatz aufgebaut haben, blieb vom Feuer verschont. Doch die Kinder, die dort lernen, haben ihr Zuhause verloren – und viele von ihnen ihre Familien.

Unsere Schule war ein Symbol der Hoffnung – jetzt ist sie ein Ort der Trauer. Wir müssen den Kindern helfen, wieder Halt zu finden. Für die Kinder. Für die Zukunft.

Jetzt zählt jede Hilfe – gemeinsam für Akuthilfe und Wiederaufbau

Die betroffenen Familien brauchen dringend Unterstützung:

  • Nothilfe: Lebensmittel, Bettzeug, Kleidung, Schuluniformen und Schreibwaren
  • Unterkunft: Die aktuelle Notunterkunft ist unzureichend – besonders für Babys und Kleinkinder
  • Medizinische Versorgung für Verletzte
  • Trauerbegleitung für Kinder und Familien
  • Wiederaufbau kleiner Einkommensquellen
  • Unterstützung bei Beerdigungen
  • Stärkung der Schule als Ort der Stabilität und Hoffnung

Jahrelange Krisen

Wir stehen gemeinsam mit PACIDA der lokalen Bevölkerung seit Jahren gegen verschiedene Krisen zur Seite. Mit dem Sterben ihrer Tiere während der Dürrekrise 2017 zum Beispiel büßten viele Nomaden ihre Lebensgrundlage ein. Denn die Tiere geben nicht nur Milch und Fleisch, sondern sind oft auch die einzige Einkommensquelle der Familien. Am Höhepunkt der Krise 2017 halfen wir mit Nahrungsmittellieferungen und Wasserversorgung.

2018 standen Investitionen in die lokale Schulinfrastruktur und die Verteilungen von Nutztieren an die von der Dürre am stärksten betroffenen Familien im Vordergrund. Damit konnte ein Beitrag zum Wiederaufbau der Lebensgrundlage geleistet werden.

Während des Jahres 2019 kehrte die Dürre in die Region zurück. Ende 2019 kam dann der langersehnte Regen, allerdings teilweise in Form von Starkregenereignissen, die keine Erleichterung der Situation brachten. Überschwemmungen führten zur Zerstörung von lokaler Infrastruktur. Wir unterstützten 400 Haushalte mit Essensgutscheinen, um die akute Notsituation zu lindern.

Das Jahr 2020 brachte eine erneute Plage: Schwärme von Wanderheuschrecken gefährden die ohnehin spärlichen Ernten der lokalen Bauern und die gerade ergrünten Weideflächen werden von den Schwärmen abgefressen.

Auch im Jahr 2022 unterstützen wir vor Ort. Wir haben Wassertransporte durchgeführt und ein Bohrloch in Tiigo gebaut, um das Wasserverteilungssystem nachhaltig für die Gemeinde zu verbessern. Das Wasser aus dem Bohrloch wird an die Tiigo-Schule und in der Gemeinde verteilt, um die akute Wasserknappheit in der Gegend zu lindern.

Im Frühling und Sommer 2023 unterstützten wir 135 von der Dürre gefährdete Haushalte finanziell, damit sie ihre unmittelbaren Grundbedürfnisse abdecken können. Die Menschen erhielten sieben Monate lang Bargeldzuschüsse, um ihren unmittelbaren Bedarf an Nahrungsmitteln und anderen Grundbedürfnissen durch Einkäufe auf dem lokalen Markt zu decken. 

Im November 2023 kam es zu schweren Überschwemmungen in Norden von Kenia nach der schwersten Dürre seit 40 Jahren. Unterstützt wurden 380 Haushalte, die am stärksten von den Überschwemmungen betroffen waren und ihr Hab und Gut verloren haben, einen Monat mit Bargeldunterstützung und Wassertabletten. Durch die katastrophalen Überschwemmungen kam es zu einer Verunreinigung vom Trinkwasser.

Katastrophe folgt auf Katastrophe
Wir haben geholfen und helfen weiterhin

Was zur Stabilisierung der Lage getan wird

Durch die Häufigkeit und Intensität von Gefahren wie Dürren oder die jüngste Wüstenheuschreckenplage verschlechtert sich die Kapazität der lokalen Gemeinden. Auch die wirtschaftliche Krise erschwert den Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Wasser immens. Einige Wasserquellen sind so stark verschmutzt, dass sie für den menschlichen Verzehr nicht mehr geeignet sind und einige Wasserquellen damit auch aufgegeben werden müssen. Die Suche nach Alternativen ist nicht nur schwer sondern auch mit hohen Kosten verbunden. 

Deshalb sind langfristige Pläne zur Minimierung der nicht enden wollenden Krisen nötig: 

  1. Investition in die Solarisierung von Bohrlöchern zur Ergänzung von Dieselgeneratoren
  2. Bohren von Bohrlöchern in bewirtschafteten Weideland
  3. Investitionen in Wasserautomaten
  4. Investitionen in die Regenwassersammlung (um die übermäßige Abhängigkeit von Bohrlöchern zu minimieren und den Zugang zu Wasser während lang anhaltender Dürren zu verbessern) und Wasserentsalzungsanlagen (um den Zugang zu sicherem und tragbarem Wasser zu verbessern).

Mit Ihrer Spende helfen Sie uns, gemeinsam mit Pacida in Krisenzeiten rasch zu helfen und langfristig präventiv zu arbeiten.