© Johannes Leitner

Mit der Melodie vom Lebenswerk in die Pension

„Good man“ Wilfried Hude verabschiedete sich mit einer Fachtagung als jahrzehntelanger Leiter unserer SOB. Wegbegleiter*innen würdigten den 65-Jährigen für sein großes Engagement und Schaffen für Sozialbetreuung und Pflege im Land. Als Dankeschön für sein Wirken gab es für den belesenen Mann eine Spieluhr mit einem vertonten Gedicht von Rainer Maria Rilke.

38 Jahre stand Wilfried Hude unserer Schule für Sozialbetreuungsberufe in Klagenfurt vor. Der Hofrat bildete mit seinem Team nicht nur Tausende Frauen und Männer zu Fachkräften für Kärntens Pflegewohnhäuser und Behinderteneinrichtungen aus, sondern war – zum Vorteil der Klient*innen und Auszubildenden – oft Vorreiter bei neuen Unterrichtsmethoden und Lehrinhalten. So führte er etwa die Validation ein – eine Methode für den Umgang mit dementen oder desorientierten Menschen, die die Gerontologin Naomi Feil entwickelte. Die über 90 Jahre alte Feil war es auch, die Hude bei der Fachtagung am 27. April 2023 im Messezentrum in Klagenfurt in einer berührenden Videobotschaft mit den Worten „You are a good man“ für sein Engagement würdigte.

Zuvor sprach Primarius Rudolf Likar über Selbstheilung, der Münchner Altentherapeut Karlheinz Tschuchnig über die Beziehungsgestaltung in der Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz und Erna Petek als unsere Bereichsleiterin für Menschen mit Behinderung über den Weg von der Unterbringung bis zur Inklusion. Tschuchnig und Petek sind ebenso SOB-Absolvent*innen wie beispielsweise Validationsexpertin Sigrid Kronhofer, autArK-Mitbegründer Robert Haschey und das im Behindertenbereich erfolgreiche Ehepaar Johanna und Wolfgang Stelzl, das wie viele weitere Absolvent*innen und Studierende gekommen waren, um Hude zu danken.

Dank aus aller Munde

Literaturfreund Hude freute sich nicht nur über Gerhard Lehners Rezitation von Otto Ernsts Gedicht „Nis Randers“, sondern stellte unter dem Motto „Dankbare Ernte“ auch Beispiele gelungener Alten- und Behindertenarbeit vor. Dazu zählt(e) der Seniorentanz mit Sr. Marcella Fellinger oder „Fit für 100“, das Krafttraining für alte Menschen mit Silvia Ramusch und die Sozialbetreuung, die Heidi Bachlechner mit ihrer ehemaligen Kollegin Christine Sadnek aus unserem „Haus Martha“ präsentierte. Mit den Worten „Es waren schöne Jahre. – Schön durch eure Mithilfe“, dankte Hude allen Wegbegleiter*innen und Gästen. Diese dankten wiederum ihm für sein großes Wirken. – Caritasdirektor Ernst Sandriesser „für die langen Jahre, die mit deiner Tatkraft und himmlischer Regie gelungen sind“ und Landeshauptmannstellvertreterin Gaby Schaunig „für die wertschätzende Freundschaft und das, was du mir seinerzeit mitgegeben hast, was man als Sozialreferentin braucht“. Auch Landeshauptmann Peter Kaiser, den mit Hude eine enge Freundschaft verbindet, würdigte dessen Wirken für die Gesellschaft: „Es ist toll, wie viele Menschen, die du gebildet und vor allem in sozialen und humanen Fähigkeiten ausgebildet hast, in Bildungs- und Sozialeinrichtungen Großes leisten. Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du einiges von dem, was du anderen Menschen mitgegeben hast, zurückbekommst!“

Zum Abschied ein vertontes Gedicht vom Lieblingsdichter

Rainer Maria Rilke zählt zu Wilfried Hudes Lieblingsdichtern. Der Träger des Großen Ehrenzeichen des Landes Kärnten hat als bleibende Erinnerung von Kolleg*innen, ehemaligen Kolleg*innen, Mitarbeiter*innen der Schulsekretariate und der Caritas eine Spieluhr mit dem vom Tonstudio Klaus Lippitsch vertonten Rilke-Gedicht „Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen“ geschenkt bekommen. Sonja Koschier und „seine“ Lehrer*innen Verena Hartlieb und Gabriella Szabò (Vokal), Georg Tkalec-Bekina (Gitarre), Nataša Konzilia (Percussion) und Rainer Wulz (künstlerische Gestaltung) trugen es sehr zur Freude der Gäste vor. Von der unter die Haut gehenden Darbietung angetan waren neben Hude und seiner Nachfolgerin Ines Lackner unter anderen unsere kaufmännische Geschäftsführerin, Marion Auer-Fercher, der Leiter des Robert Musil Literatur-Museums, Heimo Strempfl, Schulqualitätsmanagerin Angelika Kuss-Bergner, der ehemalige SOB Waiern-Direktor Martin Hildebrandt und die ehemalige Caritas-Schuldirektorin Gisela Gruber. Komponist Edi Oraže, der das Rilke-Gedicht mit dem Satz „Ich bin ein großer Gesang“ enden ließ, würdigte damit Hudes Lebenswerk: „Auch wenn du nicht mehr an der Schule bist, soll dein Werk weiterhallen und weiterbestehen!“

Ausbildung zur Fachkraft von morgen. Interessent*innen für eine Ausbildung an der Schule für Sozialbetreuungsberufe sind herzlich willkommen. Alle Auskünfte und Informationen zum Ausbildungsprogramm gibt es auf der Website www.sobs.at oder Montag bis Donnerstag von 7 bis 13 Uhr und Freitag von 7 bis 12 Uhr persönlich im Sekretariat der Schule. Schulanmeldungen sind auch via E-Mail – office@sobs.at – oder per Telefon 0463/51 14 04 möglich.