© Johannes Leitner

Ein Haus der Inklusion mit Zweifachnutzen

Seit 14 Jahren begleiten wir mit dem Team Lebensgestaltung Menschen mit Behinderung: Nunmehr hat es in Maria Elend/Podgorje im Rosental das Haus Klemens offiziell eröffnet. Es bietet acht Plätze zum Wohnen und zwölf Plätze für die Beschäftigung. Erweiterung, Umbau und Sanierung des Hauses erfolgten überwiegend aus EU- und Landesmitteln zur Förderung des ländlichen Raumes.

Es war ein Fest der Lebensfreude: Der Florianichor, bestehend aus Klientinnen und Klienten sowie Mitarbeitenden der Globasnitzer Werkstatt Florian/Delavnica Florijan, sang laut und fröhlich aus vollen Kehlen. Und Celine Puntschart und Andreas Trauntschnig – Selbstvertreterin der neuen Einrichtung und ihr Stellvertreter – hießen die Gäste herzlich willkommen: „Wir freuen uns sehr, heute im Haus Klemens sein zu können! Es ist supercool!“ Das Haus Klemens in Maria Elend/Podgorje in der Marktgemeinde St. Jakob im Rosental/Šentjakob v Rožu, das einst ein Kaufhaus war, einige Jahre unserem Pflegewohnhaus „Haus Klara“ als Tagesstätte diente und vor seinem großzügigen Um- und Ausbau Asylwerberinnen und Asylwerber beherbergte, wurde am Donnerstag, 13. Juli 2023, als Wohnhaus mit Werkstatt für Menschen mit Behinderung offiziell und feierlich eröffnet. Dechant Jurij Buch segnete es.

Individuelle und liebevolle Begleitung

Unser Caritas: Team Lebensgestaltung, das die Inklusion lebt, betreibt mittlerweile zehn Standorte in Unter- und Mittelkärnten. An denen begleiten 151 Mitarbeitende rund 110 Menschen mit Behinderung in den Bereichen Beschäftigung, Wohnen, Freizeit und Persönlichkeitsbildung. Bei der Einrichtung in Maria Elend/Podgorje handelt es sich um ein Haus, „in dem sehr individuell auf die einzelnen Bedürfnisse der Klientinnen und Klienten eingegangen wird. Die Lage des Hauses, der herrliche Garten und das Betreuungskonzept sind ein weiterer Schritt zu einer inklusiven Gesellschaft“, sagt unser Direktor Ernst Sandriesser.

Regionale Vernetzung und Kooperation

Das in idyllischer, ländlicher Atmosphäre mit guter Infrastruktur und Lebensqualität befindliche Haus mit Garten bietet den Menschen mit Behinderung großzügigen Raum zum Erlernen von Alltagsfähigkeiten wie Kochen, Gartenarbeiten oder zur Beschäftigung, beispielsweise mit Holz. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Persönlichkeitsentwicklung der einzelnen Klientinnen und Klienten. Großer Wert wird auf die regionale Vernetzung und Kooperation gelegt. 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Standortleiterin Claudia Gries begleiten die Klientinnen und Klienten.   

Förderung zur Entwicklung des ländlichen Raumes

Das Haus Klemens wurde ab Sommer 2019 mit einer Gesamtinvestition in der Höhe von 432.000 Euro netto umgebaut, erweitert und saniert, 344.000 Euro wurden aus Mitteln der Europäischen Union (ELER, Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes) und Land Kärnten (Abteilung 4 – Soziale Sicherheit) gefördert. Landesrätin Beate Prettner sprach von einem „großartigen Inklusionsprojekt“: „Ich bin sehr erfreut, dass wir mit Unterstützung von europäischen Fördermitteln und Mitteln des Landes Kärnten für die ländliche Entwicklung dieses Haus zu einem neuen Zuhause und Raum für Beschäftigung ausbauen konnten. Mein Dank gilt allen Beteiligten und helfenden Händen – insbesondere der Caritas, die dieses Projekt bereits seit Langem mit großem Engagement betreut", so Beate Prettner, Referentin für Gesundheit und Pflege.

Ein schönes Fest zur Eröffnung

Prettner, Bürgermeister Guntram Perdacher, Amtsdirektorin Gabriele Hromada und Oberst Wolfgang Gabrutsch seitens der Landespolizeidirektion Kärnten waren neben Angehörigen und Klientinnen sowie Klienten aus anderen Einrichtungen des Caritas: Team Lebensgestaltung gekommen, um bei einem kleinen, feinen Fest das Haus Klemens zu feiern. Sandriesser und unsere zuständige Bereichsleiterin Erna Petek konnten außerdem neben vielen weiteren Gästen Renate Lauchard, Sigrid Samm und Patrick Miessenböck von der Abteilung 4 der Kärntner Landesregierung sowie Organisationsentwickler Winfried Süßenbacher und Supervisorin Katharina Sulzbacher willkommen heißen. 

Die Gemeinde als Partnerin

Das Haus Klemens ist nicht nur ein wichtiger Teil der Ortsgemeinschaft, sondern strebt auch eine Zusammenarbeit mit der Gemeinde an. Bürgermeister Perdacher betonte, dass er sehr stolz sei auf die in Maria Elend verwirklichte Einrichtung, denn „Inklusion und Integration werden in unserer Gemeinde großgeschrieben“. Die Gemeinde werde gemeinsam mit dem Haus Klemens zum Nutzen und Wohl der Klient*innen Projekte erarbeiten und umsetzen, so der Bürgermeister.

Ein herzliches Danke

Bereichsleiterin Petek dankte für die großzügige Förderung und berichtete, dass die Corona-Pandemie samt Folgen Verzögerungen bei Bau und Inbetriebnahme des Hauses gebracht hätten: „Aber nun ist es gelungen! Ich bedanke mich bei allen Mitwirkenden, Mitarbeitenden und vor allem bei den Klientinnen und Klienten für Geduld, Ausdauer und Durchhaltevermögen.“ Viele, viele Menschen hätten mitgedacht, mitgeholfen, angepackt und an das Haus Klemens geglaubt. Petek: „Nur so ist es zu dem geworden, was es heute ist: ein liebevolles Zuhause für unsere Klientinnen und Klienten sowie ein regionaler Arbeitsplatz für unsere Mitarbeitenden!“

Unterstützer*innen

Mit Unterstützung von Land Kärnten und dem europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums. Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

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