„Ein Knochenjob, den ich liebe“

Der Pflegeberuf ist weit besser als sein Ruf: Besuch einer Fachkraft in unserem Pflegewohnhaus „Haus Franziskus“ in Klagenfurt, die trotz schwieriger Arbeitsbedingungen diesen Berufsweg wieder einschlagen würde. 

„Ich komme schon“, ruft Diana Ceban mit einem herzlichen Lächeln im Gesicht den zwei Bewohnerinnen zu, die sich im Aufenthaltsraum unseres Pflegewohnhauses „Haus Franziskus“ in Klagenfurt in der Kaffeepause gerade angeregt unterhalten. Kaum gesagt, schon ist die 24-jährige Frau bei den Seniorinnen und serviert ihnen Kaffee und Marmorkuchen. – Nicht ohne sie zu fragen, wie es ihnen geht und worauf sie sich heute besonders freuen würden. Sie habe in der Nacht nicht sonderlich gut geschlafen, berichtet die eine Mittachtzigerin, während die andere den Besuch der kleinen Enkeltochter gar nicht erwarten kann. Diana Ceban hört ihnen aufmerksam zu, nickt verständnisvoll und fragt, was sie zu einem besseren Schlaf beitragen könne.   

Ausflüge mit der Familie als Ausgleich

Die gebürtige Moldawierin, die vor 16 Jahren mit ihren Eltern nach Kärnten gekommen ist, hat in unserer Schule für Sozialbetreuungsberufe die Ausbildung zur Fachsozialbetreuerin gemacht. Diese beinhaltet den Beruf der Pflegeassistentin, den sie bis vor Kurzem ausgeübt hat. „Es ist ein Knochenjob. Ich liebe ihn“, sagt sie schlicht. Abschalten kann die Pflegefachkraft bei gemeinsamen Unternehmungen mit Ehemann Oktavian und der Familie, bei guter Musik und einem spannenden Buch.  

Dankbarkeit und Freude als Belohnung

Die junge zierliche Frau wollte eigentlich Einzelhandelskauffrau werden. „Dass das nichts für mich ist, habe ich bei der Schnupperlehre festgestellt“, erzählt Diana. Sie hat immer schon ihren Onkel dafür bewundert, wie liebevoll er sich um ihren pflegebedürftigen Opa gekümmert hat. „Da habe ich gespürt, dass das auch mein Weg ist.“ Seit mittlerweile fünf Jahren ist sie im „Haus Franziskus“ in der Feldkirchner Straße angestellt. „Ja, es gibt die Pandemie, wir sind in einer Pflegekrise, es fehlt massiv an Personal und die Politik muss auch nach der präsentierten Pflegereform handeln. Aber: Wenn ich die Wahl hätte, würde ich diesen Weg jederzeit wieder einschlagen“, sagt unsere Mitarbeiterin. Die Hilfe für die älteren Menschen, deren Dankbarkeit und Freude, die Arbeit im Team, die Fortbildungsmöglichkeiten, die Vielfalt und die Perspektiven, die der Beruf mit sich bringe – das alles schätzt Diana.

Für die Unterhaltung da

Sie erwartet im März 2023 ihr erstes Kind. Seit Bekanntwerden ihrer Schwangerschaft ist Diana der körperlichen (Hebe- und Pflege-)Arbeit entbunden und „nur noch“ für die Sozialbetreuung im Haus zuständig. Das heißt sie verbringt viel Zeit mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, hört sie und ihre Geschichten, spielt mit ihnen eine Runde „Mensch, ärgere dich nicht“ und geht mit ihnen im schönen, weitläufigen Garten spazieren. – Wie an diesem Nachmittag mit Frau Erika. „Diana ist wie eine fleißige, flotte Biene. Sie hilft, wo sie kann. Ich mag sie und die Gespräche mit ihr“, verrät die Seniorin im Rollstuhl, derweil eine andere Bewohnerin mit einem Gehstock vorbeikommt, den Daumen nach oben hält und meint: „Die Mitarbeiter*innen im Haus Franziskus sind alle sehr lieb. Sie sind immer zur Stelle, wenn ich etwas brauche.“