„Gott sei Dank erleben wir den Krieg nicht mehr“

Ein Jahr nach Ausbruch des Ukraine-Krieges ist Milana über ihre Flucht nach Kärnten und ihr Leben in unserem Grundversorgungsquartier in Feldkirchen froh. Gemeinsam mit ihrer Tochter Kira und ihrer Mutter Larysa befindet sich die 33-jährige ehemalige Verkaufsleiterin auf dem besten Weg der Integration.   

„Die Entscheidung zur Flucht war richtig. Denn hier passt alles. Wir sind in Sicherheit und haben, was wir brauchen: Wir haben uns und ein Dach über den Kopf. Das Essen schmeckt gut. Gott sei Dank erleben wir den Krieg nicht mehr“, sagt Milana (33) der Dolmetscherin. Die junge Frau versteht nach zwei Kursen zwar schon recht gut Deutsch, das Sprechen selbst fällt ihr aber noch etwas schwer. Sie umarmt ihre Tochter Kira (8), die gerade aus der Schule „nach Hause“ gekommen ist. Milana lebt mit ihrer Tochter und Mutter Larysa in unserem Grundversorgungsquartier in Feldkirchen. Kira besucht die erste Klasse Volksschule: „Sie kommt im Unterricht gut mit und hat schon Freundinnen und Freunde gefunden“, freut sich Milana über das gelungene Ankommen ihrer Tochter in ihrer neuen Heimat.

Gefahr für Leib und Leben

Die kleine Familie stammt aus dem Charkiw-Gebiet in der Ukraine. Als der Krieg am 24. Februar 2022 ausbrach, lebte Milana mit Mutter und Kind in einer Wohnung und arbeitete als Leiterin der Verkaufsabteilung in einer IT-Firma. „Immer wieder gingen die Sirenen. Wir mussten in den Keller. In der Zeit der Sirenenpause versuchten wir zu essen. Erst dachten alle, dass der Spuk bald vorbei sein würde. Als wir aber Tage später eine Rakete in unmittelbarer Nähe explodieren sahen, wusste ich, dass ich mit meiner Familie wegmuss“, so Milana. Nach einer mehrtägigen beschwerlichen Flucht kamen die Drei nach Polen und nach einem mangels Visa gescheiterten Flug nach Irland schlussendlich nach Kärnten. Erst bei einer Familie auf dem Nassfeld „privat versorgt und voll unterstützt“, findet Milana mit Mama und Tochter seit August 2022 Zuflucht und Schutz in unserem Grundversorgungsquartier im Herzen der Tiebelstadt.

Dankbar für die Hilfe

Hier bekommen die Bewohner*innen nicht nur alles, was sie für das tägliche Leben brauchen, wie Mahlzeiten und Hygieneartikel, sondern arbeiten auch im Haus mit und werden von unseren Betreuerinnen vor Ort – wenn gewünscht –  auch liebevoll bei Behörden-, Arzt und sonstigen Wegen begleitet. Die geflüchteten Familien sind viel unterwegs, unternehmen Spaziergänge und Ausflüge.

Milana ist der Caritas für die erfahrene Hilfe dankbar: „Dass ich mit meiner Familie hier wohnen darf, ist eine große Erleichterung. So kann ich mich voll aufs Deutschlernen konzentrieren.“ Den Abschluss des Deutsch-Kurses A1 hat sie bereits in der Tasche, A2 soll im April folgen. Dass der Spracherwerb das Um und Auf für eine gelingende Integration ist, weiß die gebürtige Ukrainerin. Deshalb büffelt auch deren Mama Larysa Deutsch – in Kursen, die engagierte Freiwillige in unserem Quartier organisieren. Milana will mit ihrer Familie hierbleiben und auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen. Von Zeit zu Zeit telefoniert die Alleinerzieherin mit Verwandten und Freund*innen in der Heimat: „Wegen der Angriffe gibt es oft keinen Strom. Ausgangssperren erschweren die Arbeit. Hoffentlich passiert den zurück gebliebenen Menschen nichts. Ich bin so froh, dass wir in Sicherheit sind!“ 

Weiterhin in unseren Quartieren helfen?

Wählen Sie über den Caritas-Wir helfen-Shop www.wirhelfen.shop/hilfspakete-ktn ein passendes Hilfspaket für unsere Quartiere aus und schicke Sie es kostenlos via Versandetikett der Österreichischen Post an die Caritas Kärnten.