„Ich weiß nicht, wie ich das noch schaffen soll“

Immer mehr Familien – vor allem Alleinerziehende – sind wegen der massiven Teuerungen verzweifelt und wissen keinen Ausweg mehr. Anlässlich des Muttertages am 14. Mai 2023 bittet Caritasdirektor Ernst Sandriesser die Kärntner*innen: „Unterstützen wir unsere Mitmenschen, die alleine nicht mehr weiterwissen. Ermöglichen Sie mit Ihrer Spende die dringend notwendige Hilfe!“

Anna (Name geändert) ist alleinerziehende Mutter von zwei Söhnen, 11 und 5 Jahre alt. „Ich habe zuerst bei der Caritas einen Chattermin gewählt – doch reden fällt mir nun leichter“, gesteht die 31-Jährige. Sie sitzt sorgenvoll in unserer Sozialberatung. „Ich weiß nicht, wie ich das noch schaffen soll!“ Gemeint ist damit die allgemeine Teuerung, die sich jetzt in sämtlichen Lebensbereichen der Alleinerzieherin bemerkbar macht.

Heizen oder Lebensmittel kaufen

In November hat Anna Öl gekauft – mit dem Ziel, „den Winter zu überstehen“. Doch wegen der teils kalten Temperaturen war der Öltank im Februar schon wieder fast leer. „Eines Tages saß ich in der Küche und stellte mir die Frage, ob ich heizen oder Lebensmittel kaufen soll. Ich fühlte mich schrecklich, weil ich es nicht schaffte, meinen Kindern ein würdevolles Leben zu bieten“. Das war der Zeitpunkt, an dem die Mutter das erste Mal verzweifelt um Hilfe bat – in der Hoffnung, „dass meine Kinder nicht frieren müssen und nichts von diesen Sorgen mitbekommen“. Von uns gab es für Anna eine finanzielle Unterstützung für die Ölrechnung und Lebensmittelgutscheine. Mit den Worten, „diesen Winter haben wir überstanden. Ich hoffe, dass ich es im nächsten wieder aus eigener Kraft schaffe“, bedankte Anna sich bei unserer Miitarbeiterin für die schnelle Hilfe.

Mütter in Not-Fonds: allein heuer Hilfe für 98 Familien und 214 Kinder

Wie Anna haben viele Alleinerziehende zu kämpfen, die ihren Kindern ein möglichst sorgenfreies Leben bieten und die Not vor der Familie nicht selten verbergen wollen. Dass der Hilfsbedarf steigt, zeigen auch die Zahlen. So konnten wir allein im ersten Quartal des laufenden Jahres dank Spenden für den „Mütter in Not-Fonds“ 98 Familien mit 214 Kindern in Kärnten helfen. Das ist in den ersten drei Monaten beinahe schon die Hälfte der Hilfe, die die Hilfsorganisation im gesamten Vorjahr geleistet hat. Außerdem haben 2.576 Menschen bei der Caritas allein zwischen Jänner und März 2023 mit 1.274 Anträgen um finanzielle Unterstützung angesucht. Ihnen wurde auf unterschiedlichste Weise geholfen. Betroffen sind 793 Kinder!

Caritasdirektor Ernst Sandriesser: „Dass wir in unserer Lebensmittelausgabestelle LEA derzeit im Fünf-Minuten-Takt Lebensmittel ausgeben – an 650 Menschen in der Woche – zeigt den Ernst der Lage.“ Auch Christine Ofner als Teamleiterin der Caritas-Sozialberatung ist in Sorge: „Wir nehmen verstärkt wahr, dass Familien oft mehrere finanzielle Herausforderungen zugleich stemmen müssen, da durch die Teuerung praktisch alle essenziellen Lebensbereiche wie Miete, Energie, Lebensbedarf usw. betroffen sind. Immer öfter fehlt das Geld für das Lebensnotwendigste.“ Für viele Familien sei es schwieriger geworden, den Alltag finanziell zu bewältigen, weil durch die steigenden Fixkosten weniger Geld zur Seite gelegt werden könne. „Wird dann die Waschmaschine kaputt, kann die Neuanschaffung schon zur großen Challenge werden“, so Ofner.

So hilft die Caritas

Unsere Mitarbeiter*innen der Lebens-, Familien- und Sozialberatung helfen Menschen in Not. Diese finden mit ihren Belastungen Gehör und Unterstützung sowie neue Zuversicht für ihr Leben. Für viele ist ein Gespräch der erste Schritt zur Veränderung. Über die Sozialberatung erhalten Menschen mit finanziellen Problemen dank privater Spendengelder Zuschüsse bei Mietrückständen und Stromkosten. Sie bekommen Windeln, Bekleidung, Hygieneartikel und Lebensmittelgutscheine.

„Kinder gehen hungrig in die Schule“

Für unseren Direktor Sandriesser ist es alarmierend, dass seit Jahren die Gruppe der Alleinerziehenden und Familien mit drei und mehr Kindern in Kärnten besonders armuts- und ausgrenzungsgefährdet sind. „Kinder gehen hungrig in die Schule, da es kein Geld für die Jause gibt. Es fehlt auch das Geld für den Schulausflug und für die Kinderbetreuung. Hinzu kommen oft Schicksalsschläge, die dem Leben plötzlich eine unumkehrbare Wende geben. Das alles möchte ich mir nicht vorstellen müssen und doch ist es Realität in unserem Land. Ich bitte Sie, nehmen Sie den Muttertag als Anlass, um belasteten Alleinerziehenden und deren Familien in Kärnten zu helfen! Geben Sie Ihnen das Gefühl, nicht alleine zu sein. Danke!“

Helfen Sie mit

  • 20 Euro für Windeln und Babynahrung
  • 30 Euro für ein Anti-Teuerungspaket

Am Muttertag, 14. Mai 2023, besteht darüber hinaus die Möglichkeit, in allen katholischen Pfarren der Diözese Gurk im Rahmen der Pfarrkollekte für Mütter in Not zu spenden.