Im Miteinander dem Leben Sinn geben

Unser „Caritas: Team Lebensgestaltung“ und „Bereich Menschen mit Behinderung“ hat mit Romy Strmcnik eine neue Bereichsleiterin. Sie will den erfolgreichen Weg ihrer Vorgängerin Erna Petek fortsetzen, die sich bei ihrem Abschiedsfest in die Pension bei all ihren Wegbegleiter*innen herzlich bedankte. 

Alle waren da. Klient*innen, Mitarbeitende, Angehörige, Familie, und Freund*innen, wie die ehemalige Behindertenanwältin Isabella Scheiflinger, waren am 25. September 2024 ebenso wie weitere Wegbegleiter*innen in unser magdas LOKAL gekommen, um unserer Bereichsleiterin für Menschen mit Behinderung Erna Petek alles Glück für die Pension zu wünschen. Zuvor hatten sie und ihre Gäste bei einer Andacht in unserer Hauskapelle in der Caritas-Zentrale von St. Georgens Stiftspfarrer Christian Stromberger Gottes Segen empfangen.

Wirken in der Caritas-Familie

Der Florianichor sang Erna Petek zu Ehren aus vollen Kehlen, die Selbstvertreter*innen empfahlen ihr für die Pension: „Mach, was du schon immer tun wolltest! Finde das Glück!“ Und die KUGIS dankten „ihrer“ Erna mit einer Ehrenurkunde. Sichtlich gerührt, wandte sich diese an die Festgesellschaft: „Danke fürs Zutrauen und Vertrauen! Es war eine schöne Zeit. Auch wenn es nicht immer ein Vergnügen war, habe ich den Job total gerne und bei der Caritas obendrein die Erfahrung gemacht, dass wir eine Familie sind. Es hat sich wirklich so angefühlt. Danke!“ Unser Direktor Ernst Sandriesser und unsere kaufmännische Geschäftsführerin Marion Auer-Fercher unterstrichen das große Wirken und Schaffen Peteks mit wertschätzenden Worten und überreichten ihr für ihr Engagement als Zeichen des Dankes ein Hemmakreuz in Silber.

Von für ihr Kind kämpfenden Angehörigen

Petek hat vor acht Jahren die Leitung des Bereiches „Menschen mit Behinderung“ übernommen und diesen stark weiterentwickelt. Mit Blick in den Rückspiegel sagte die gelernte Friseurin, Psychologin, Pädagogin und Autismus-Trainern mit 23 Jahren Berufserfahrung bei „pro mente“: „Wir haben alle Wohnhäuser und Werkstätten ausgebaut, in Eberndorf ein neues Wohnhaus mit zugehöriger Wohngemeinschaft errichtet und in Maria Elend eine Kombination aus Wohnhaus und Werkstätte eröffnet. Mit dem Deeskalations-Management und der Selbstvertretung ist uns auch inhaltlich viel gelungen.“ Man gehe mit der UN-Behindertenrechtskonvention konform, so Petek weiter, der es immer wichtig war, „dass unsere Klientinnen und Klienten nicht nur eine Stimme haben, sondern sich auch in all ihren Facetten zeigen dürfen“. Dankbar ist sie für die gewonnene Erfahrung mit den Klient*innen und deren Angehörigen: „Ich habe Menschen kennengelernt, die aus vollstem Herzen für ihr Kind kämpfen und mich in meiner Rolle fast in die Verzweiflung getrieben haben. Im tiefsten Herzen hat mir ihr intensiver Einsatz jedoch sehr imponiert.“

Innovation statt Stillstand

141 Mitarbeitende begleiten heute 115 Klient*innen – Menschen mit körperlichen und/oder kognitiven Beeinträchtigungen – an insgesamt zehn Standorten in Friesach, Althofen, Globasnitz/Globasnica, Eberndorf/Dobrla vas und Maria Elend/Podgorje ganzheitlich und liebevoll. Für sie ist Romy Strmcnik seit 1. Oktober 2024 als neue Bereichsleiterin da. „Ich habe sowohl im Büro als auch in den Standorten ein tolles Team, kenne alle Klient*innen und Mitarbeitenden persönlich und freue mich, Ernas erfolgreichen Weg fortsetzen zu dürfen“, sagt die 37 Jahre alte Diplomsozialbetreuerin in der Behindertenbegleitung und diplomierte Erwachsenenbildnerin aus Ruden. Strmcnik hat überdies die Ausbildung für Supervision und Coaching erfolgreich abgeschlossen, den Experten-Lehrgang für Stress-Management und Burnout-Prävention absolviert und ist zertifizierte Deeskalation-Managerin. Seit 2012 Mitglied im Caritas: Team Lebensgestaltung, stand die ledige Frau zehn Jahre der Werkstatt Veronika in Friesach vor, bevor sie im Sommer 2022 Regionalleiterin NORD sowie stellvertretende Bereichsleiterin wurde. „In unseren Klient*innen schlummern ganz, ganz viele Talente. Es ist mir ein Herzensanliegen, diese zu entdecken und zu fördern“, sagt Strmcnik. Ihr ist es auch wichtig, auf die Bedürfnisse und Vorlieben jeder und jedes einzelnen Klienten einzugehen und sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen.

Studentin, Pferdefreundin & Fan des Meeres

Strmcnik legt großen Wert auf Bildung. Deshalb absolviert sie derzeit berufsbegleitend ein Masterstudium im Fach General Business Management. Ihre Freizeit verbringt die begeisterte Köchin und Liebhaberin italienischer Küche gerne am Meer – „Ich bin ein Wassertyp.“ – und mit ihrer Vollblut-Araberstute Sahyba: „Sie spiegelt mich wider, erdet mich und sorgt für meinen emotionalen Ausgleich.“ Zudem liebt Strmcnik Psychothriller und liest überhaupt gerne – zuletzt Stephan Marks´ Buch „Die Würde des Menschen ist verletzlich“.

Wider die Klischees

Strmcnik – auch Fachtrainerin beim Verein zur Förderung sozialer Dienste Österreich – ist bemüht, Vorurteile in der Gesellschaft gegenüber Menschen mit Behinderung abzubauen. „In unseren Werkstätten werden nicht, wie klischeehaft geglaubt, Kuverts geklebt und Adresskleber affichiert. Wir machen ganz, ganz viel Innovatives und geben im Miteinander dem Tag und Leben Sinn.“