Armut, Gewalt, Obdachlosigkeit: Frau Carmen hat das Leben von seinen härtesten Seiten kennengelernt. Doch mit persönlichem Mut, Unterstützung durch unsere Wohnungslosenhilfe und neuer Hoffnung kämpfte sie sich zurück. Heute weiß sie: „Die Obdachlosigkeit war eine wichtige Lektion.“ Ihre Geschichte zeigt, wie wichtig Zusammenhalt ist – und wie viele Frauen noch immer dringend Hilfe brauchen. Anlässlich des Weltfrauentages appellieren wir an die Kärntnerinnen und Kärntner: „Unterstützen Sie Frauen in Not mit Ihrer Spende und geben Sie ihnen eine Chance auf einen Neuanfang!“
Frau Carmen kennt Höhen und Tiefen des Lebens. Mehr jedoch die Tiefen. Aus ärmlichsten Verhältnissen stammend, wurde sie als junges Mädchen vergewaltigt, ungewollt schwanger und dazu gezwungen, ihr Kind zur Adoption freizugeben. Später heiratete sie einen wohlhabenden Mann und wurde Mutter zweier Söhne. „Wir hatten ein Kindermädchen und alles, was es zu einem schönen Leben braucht.“ Doch dann folgte das Ehe-Aus. Der Versuch der heute 50-Jährigen, sich in der Gastronomie selbstständig zu machen, scheiterte. „Es war mir einfach zu viel. Ich hatte einen Herzinfarkt, einen Herzstillstand, war auf Reha“, sagt Frau Carmen, die seither eine Berufsunfähigkeitspension bezieht und „nicht mehr arbeiten darf und kann“. Eine Beziehung später folgte die Obdachlosigkeit. Frau Carmen: „Mein Partner hat getrunken. Es war Gewalt im Spiel. Als ich bei meiner schwerkranken Schwester war und er in meiner Abwesenheit meinen Hund auf Nimmerwiedersehen ins Tierheim gab, konnte ich ihm nicht mehr in die Augen schauen. Obwohl es Winter und kalt war, wollte ich nur noch weg und verzichtete auf alles.“