Brücken der Hoffnung: Caritas Ukraine zu Gast in Kärnten

Eine Begegnung, die tief bewegt und die gelebte Solidarität im globalen Caritas-Netzwerk eindrucksvoll unterstreicht: Von 21. bis 27. Juni durften wir eine 42-köpfige Delegation von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Caritas Ukraine willkommen heißen. Der Besuch diente dem Fachaustausch, der Stärkung der Partnerschaft und bot den Gästen eine dringend benötigte Zeit der Regeneration.

Die Besucher*innen sind Menschen, deren tägliche Arbeit in einer Realität stattfindet, die für uns in Kärnten kaum vorstellbar ist. Als Psycholog*innen, Sozialpädagog*innen und Animator*innen arbeiten sie in mobilen Teams in den vom Krieg am stärksten betroffenen Regionen der Ukraine. Ihr Arbeitsweg führt sie oft mit Schutzwesten in frontnahe Dörfer und zu Binnenflüchtlingen in Notunterkünften.

Sie schenken traumatisierten Kindern, die oft nie eine normale Schule besucht haben, nicht nur psychosoziale Unterstützung, sondern auch ein Stück verlorene Kindheit. Sie organisieren Lernstunden, Sport und Spiel, um Struktur und Momente der Unbeschwertheit in einen Alltag zu bringen, der von Angst und Verlust geprägt ist. Viele dieser engagierten Helferinnen und Helfer haben selbst Besatzung erlebt oder Angehörige im Krieg verloren. Ihr unermüdlicher Einsatz ist ein kraftvolles Zeugnis der Menschlichkeit unter schwierigsten Bedingungen.

Austausch und Regeneration in Kärnten

Um neue Kraft für ihre fordernde Aufgabe zu schöpfen, absolvierte die Gruppe ein vielfältiges Programm. Eine herzliche Aufnahme fand die Delegation im Stift St. Georgen am Längsee, das sich im Besitz des Bistums Gurk befindet. An diesem besonderen Ort der Kraft und Gastfreundschaft konnte die Gruppe zur Ruhe kommen. Ein besonders bewegender Moment war die gemeinsame Sonntagsmesse in der historischen Stiftskirche: Mit freundlicher Genehmigung von Dechant Kons. Rat DDr. Christian Stromberger feierten die ukrainischen Priester, die die Gruppe begleiteten, eine Liturgie – ein starkes Zeichen des gemeinsamen Gebets für den Frieden und des Dankes für die Gastfreundschaft.

Ein kultureller Höhepunkt war der Besuch eines Mittagskonzertes im Festsaal des traditionsreichen 

Stiftsgymnasiums St. Paul. Unter dem Titel „Geburtstagsständchen für den Walzerkönig“ bot das Robert Stolz Orchester Graz-Wien einen bunten Melodienstrauß der Strauss-Dynastie. Die leichten und lebensfrohen Klänge von Walzer, Polka und Galopp schenkten den Gästen einen Nachmittag purer Unbeschwertheit – ein tiefes Eintauchen in das Herz der österreichischen Musikkultur und ein starker Kontrast zu ihrem Alltag. Ein weiterer wichtiger Programmpunkt war der Besuch im Kloster Wernberg. Dort erhielten die Gäste nicht nur Einblicke in soziale Projekte der Caritas wie den „welt.garten“, der Menschen beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt unterstützt, sondern es kam auch zu einem persönlichen Austausch mit Caritasdirektor Ernst Sandriesser.

Ein Netzwerk, das trägt und verbindet

Ein solcher Besuch ist das Ergebnis einer starken Zusammenarbeit. Ein herzlicher Dank gilt Caritas Österreich, Caritas Ukraine und der Katholischen Kirche in Österreich, die diesen wichtigen Austausch ermöglicht haben.

Die Organisation vor Ort lag in den Händen eines engagierten Teams. Ein besonderer Dank für die Koordination gilt Manuela Trachmann-Sereinig (Direktionsassistentin) und Claudia Guani (Projektkoordinatorin). Begleitet wurde die Gruppe während ihres Aufenthalts herzlich und kompetent von Olha Krainer und Oleksandr Sydorenko von der Caritas Integrationsplattform (CIP), die geflüchteten Menschen in Kärnten bei der Integration zur Seite steht.

Ihre Hilfe wirkt – Ein Zeichen der Solidarität

Der Besuch hat eindrucksvoll gezeigt: Solidarität ist keine Einbahnstraße, sie ist ein Band, das uns über Grenzen hinweg verbindet. Die Gäste aus der Ukraine kehren mit neuer Kraft zu ihrer unverzichtbaren Arbeit zurück – gestärkt durch das Wissen, nicht allein zu sein.

„Caritas – das ist Liebe. Eine Familie, in der man sich gegenseitig unterstützt, auch über tausende Kilometer hinweg“, schrieben die Gäste nach ihrer Rückkehr. Dieser Geist der Nächstenliebe ist das Fundament unserer Arbeit. Der Krieg in der Ukraine dauert an und der Bedarf an Hilfe ist ungebrochen. Bitte unterstützen Sie uns weiterhin dabei, den Menschen in Not zur Seite zu stehen. Jeder Beitrag, ob groß oder klein, ist ein wichtiges Zeichen der Verbundenheit und hilft, das Leid zu lindern. Ihre Spende kommt an.

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