© Daniel Gollner

Kein Mensch soll auf Kärntens Straßen erfrieren müssen

Wir starten mit Inbetriebnahme des Kältetelefons ab 1. November 2020 unsere Winternothilfe. Am besten gleich die Nummer 0463/39 60 60 ins Handy einspeichern. Freiwillige nehmen die Anrufe entgegen. Sach- und Geldspenden sind dringend erbeten!

Die Tage werden kürzer, die Nächte für obdachlose Menschen unerträglich(er): Um jenen Männern und Frauen, die im bevorstehenden Winter bei Kälte, Wind und Schnee als „Schlafzimmer“ nur eine Parkbank haben, helfen zu können, nehmen wir wieder unser Kältetelefon in Betrieb. Es ist unter der Nummer 0463/39 60 60 vom 1. November 2020 bis 31. März 2021 sieben Tage die Woche von 18 Uhr abends bis sechs Uhr früh aktiv. „Wir wollen, dass niemand auf Kärntens Straßen erfriert. Ein Anruf kann Leben retten! Je mehr Menschen die Nummer des Kältetelefons im Handy speichern, umso zuverlässiger können wir mit unseren Partner*innen möglichst zeitnah dort sein, wo wir gebraucht werden. Aber: Bei medizinischen Notfällen ist die Nummer der Rettung 144 zu wählen“, sagt Katrin Starc als Leiterin der Wohnungslosenhilfe und Zuständige für das Kältetelefon. Wenn jemand untertags bei Eiseskälte das Schlaflager eines akut obdachlosen Menschen entdeckt und nicht weiß, was er/sie tun soll, hilft die Caritas-Wohnungslosentagesstätte „Eggerheim“ unter Telefon 0463/55 560-37 weiter.

So wird Kälteopfern geholfen

„Für uns hat der Winter bereits im Sommer begonnen“, berichtet Starc. Denn da haben wir mit der Suche nach engagierten Freiwilligen begonnen. „Nach entsprechenden Schulungen sind jetzt, im fünften Jahr des Bestandes des Kältetelefons, 13 freiwillige Mitarbeiter*innen startklar für ihren Dienst am Telefon.“ Geht ein Anruf ein, dann wird allen Hinweisen nachgegangen. Die Freiwilligen geben telefonisch Anleitung zur konkreten Hilfe oder das Team des „Eggerheimes“ – vier Sozialarbeiterinnen beziehungsweise Sozialpädagoginnen – rückt selbst aus, um die obdachlosen Menschen vor Ort mit winterfesten Schlafsäcken, warmer Winterkleidung und wärmendem Tee zu versorgen. „Wenn gewünscht, organisieren wir mit unseren Partner*innen eine warme Notschlafstelle in Klagenfurt und Spittal“, sagt Starc. Wichtige Partner*innen sind das Rote Kreuz und die Pfarre Spittal. 145 Anrufe gab es im vergangenen Winter am Kältetelefon.

Wir bitten dringend um Spenden

Damit wir wohnungslosen Menschen in Kärnten wirksam helfen können, sind wir auf Geld- Sach- und Zeitspenden angewiesen. Gebraucht werden dringend winterfeste Schlafsäcke, Isolier-Matten und besonders warme, gut erhaltene Männerbekleidung, die von Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr und 14 bis 17.30 in der Spendenannahmestelle (Adolf-Kolpinggasse 6) und am Samstag von 9 – 12 Uhr im carla in Klagenfurt (Adolf-Kolpinggasse 4) abgegeben werden können.

Im Eggerheim unterstützen unsere Mitarbeiter*innen wohnungs- und obdachlose Menschen das ganze Jahr. Hier bekommen sie warme Mahlzeiten, können duschen, ihre Wäsche waschen und soziale Kontakte pflegen. Sozialarbeiterinnen beraten die Besucher*innen – zurzeit sind es zwischen 50 bis 80 pro Tag – in ihrer jeweiligen Notlage, verwalten ihre finanziellen Mittel und helfen ihnen bei der Wohnungssuche. Interessierte Freiwillige sind zur Mitarbeit jederzeit willkommen.

Danke für große Unterstützung

Unser Direktor Ernst Sandriesser dankt den Kärntnerinnen und Kärntnern für die bisherige großartige Unterstützung und bittet sie vor dem Hintergrund, dass unser Kältetelefon rein durch Spenden finanziert wird, dranzubleiben: „Schenken Sie Wärme für obdachlose Menschen! Mit Hilfe Ihrer Spenden kann die Caritas ihnen auch Kleidung und Hilfe beim Weg aus der Obdachlosigkeit anbieten. Bitte helfen Sie uns weiterhin helfen!“

Alle Hilfsangebote der Caritas in Kärnten werden zum Großteil durch Spenden getragen, daher bittet die Caritas erneut um Ihre Unterstützung, denn Hilfe ist größer als Armut (Hilfe>Armut).