Unwetterhilfe Kärnten: „Bitte sagen Sie allen Spender*innen Danke“

Sprachlosigkeit, Tränen und sogar Umarmungen gab es für unsere Mitarbeiter*innen, die gestern, am 5. Juli 2022, die ersten neun besonders schwer getroffenen Haushalte in Treffen besuchten. Mit im Gepäck eine unbürokratische Soforthilfe.

„Die Kärntnerinnen und Kärntner haben uns gespendet, weil sie darauf vertrauen, dass wir wissen, wer die Spenden jetzt am dringendsten braucht“. Mit diesen Worten übergab Caritasdirektor Ernst Sandriesser heute die ersten 18.000 Euro – schnell und unbürokratisch.

Unsere kleine Delegation nahm sich auch Zeit, um mit den Menschen zu sprechen. „Wir hatten Todesangst“, hörte man vielerorts. „Wir haben uns mit unseren zwei kleinen Kindern und dem Hund auf die Terrasse gerettet und sahen die Autos auf Hüfthöhe vorbeischwimmen. Wir wussten nicht, ob und wie wir hier rauskommen werden. Am schlimmsten war es, als die Fenster platzten“, erzählt eine Frau. „Binnen Minuten stand das gesamte Erdgeschoss unter Wasser. Wir hatten solche Angst, dass weitere Wassermassen kommen und wir hier gefangen sind. Wir konnten nicht weg und mussten warten, bis der Schlamm hart wurde und wir uns schnell zu den Nachbarn retten konnten. Alle Papiere, Bargeld, unser Dach über dem Kopf und sämtliche Erinnerungen wurden in wenigen Minuten weggespült und unter Schlamm begraben“.

Andere retteten sich über die Fenster hinaus und hatten Glück, nicht mit den Wasser- und Geröllmassen mitgerissen zu werden. Ein Mann schildert eindrücklich, wie sie seine Tochter mit körperlicher Behinderung aus dem unterem Geschoss über die Stiege hinauf retten konnten, als Wasser und Schlamm durch die Fenster drangen.

Viele arbeiten mit den freiwilligen Helfer*innen und den Einsatzkräften nahezu rund um die Uhr an ihren Häusern und kommen einstweilen bei Nachbar*innen oder Freund*innen unter. Tage nach dem Unwetter zeigt sich nach wie vor ein Bild der Zerstörung und Verwüstung. Und neben der Verzweiflung gleichzeitig viel Zusammenhalt und mancherorts kann man in all der Tragik zwischendurch auch lachen, nach vorne blicken und ist froh, dass niemandem etwas passiert ist. „Der Schock sitzt aber tief, vor allem bei den Kindern“, erzählt ein junger Familienvater, der gerade noch rechtzeitig von einem Nachbarn alarmiert wurde und mit Frau, Baby und Kleinkind in letzter Sekunde das Haus verlassen konnte.

Große Dankbarkeit für die Spenden

„Was wir jetzt brauchen ist kein Mitleid“, sagt ein Betroffener, „was wir brauchen ist Hilfe in Form von Bargeld“. Als er die Kuverts mit unserer Soforthilfe in Händen hält, bleibt in der Familie aber kaum ein Auge trocken. „Das habe ich jetzt nicht erwartet, das hilft uns so für die ersten Anschaffungen, die wir jetzt dringend tätigen müssen“, zeigt sich eine andere Familie dankbar für diese erste schnelle Hilfe. Andere sind sprachlos „Danke, bitte sagen Sie allen, die spenden, Danke für ihre Hilfe“, bitten die Betroffenen den Caritasdirektor.

Insgesamt stellen wir 65.000 Euro aus unserem Katastrophenfonds für diese rasche Hilfe bereit. Am Freitag wollen wir weitere Haushalte in Treffen und Arriach erreichen.

„Bitte, spenden Sie weiterhin! Wir schütten die Spenden aus unserem Katastrophenfonds anlässlich dieses Jahrhunderthochwassers zur Gänze aus. Je mehr Spenden hereinkommen, desto mehr können wir helfen und unseren Fonds auch wieder füllen, um in der nächsten Katastrophe ebenfalls wieder rasch und unbürokratisch helfen zu können“, bittet Sandriesser die Kärntnerinnen und Kärntner weiterhin um Spenden. Die Hilfe kommt direkt bei den Betroffenen an!

Ihre Hilfe kommt an

Spenden Sie jetzt auf unser Spendenkonto Kärntner Sparkasse, IBAN: AT40 2070 6000 0000 5587 mit dem Kennwort "Katastrophenhilfe Inland". Soforthilfe kann auch in unserem Wir helfen-Shop https://wirhelfen.shop/schenk-soforthilfe-im-unwettergebiet-in-treffen/ ermöglicht werden oder Sie spenden gleich online:

Einblicke vom Lokalaugenschein der ersten Soforthilfen