Ein Bericht von Eva-Maria Sachs-Ortner.
Bereits einige Tage vor den Osterfeiertagen war im „Haus Theresia“ eine ganz seltsame, teils bedrückende Stimmung zu spüren. Häufig wurden wir Pflegepersonen von den Heimbewohner*innen gefragt: „Wie werden wir heuer Ostern verbringen? Ich vermisse meine Angehörigen? Wer wird für mich da sein?“ Gerade in dieser Zeit wird vielen ganz besonders bewusst, was fehlt. Es sind weniger die materiellen Annehmlichkeiten als die Sehnsucht nach Kontakten zu ihren Partnern, Kindern, Enkeln und Freunden - Ostern mit einer herzlichen Umarmung ihrer Liebsten.
Im „Haus Theresia“ stellt man sich darauf ein, Ostern findet heuer anders statt: wir gehen diesmal nicht in die Kapelle, sondern versammeln uns vor dem Laptop und warten gemeinsam mit Spannung auf den virtuellen Gottesdienst. Alle Anwesenden sind mit Mund- und Nasenschutz bekleidet und halten gebührend Abstand voneinander. Manche Brillengläser sind jetzt schon beschlagen, andere hört man durch den Mundvlies laut und mühsam atmen. Aber alle sind sich einig, Ostern darf nicht spurlos vorüber gehen.
Wir feiern gemeinsam die Auferstehungsmesse, die Auferstehung der Liebe, des inneren Friedens, des tiefen Vertrauens und der Zuversicht. Während uns die Corona Viren dazu zwingen, im Außen Einhalt zu gebieten und Abstand zu halten, bekommt in unserem Herzen alles einen neuen Wert: das Gute erhält bewusste Aufmerksamkeit, Solidarität und Zusammenhalt sind mehr als je zuvor zu spüren.
Ein ganz besonders schönes Beispiel: Die Schüler*innen der Klassen 2A und 4D der Volksschule Feldkirchen beschenkten die Bewohner*innen des Heimes mit selbstgemalten Bildern, liebevollen Briefen und einer Videoaufnahme mit Liedern und Gedichten der Schüler*innen. Jedes einzelne Kind präsentierte einen musikalischen Gruß und ließ damit die betagten Herzen schneller schlagen.
Mit Tränen in den Augen sagen die Bewohner*innen im Haus Theresia leise DANKE!